Free Agency Zusammenfassung

Nach der Saison ist vor der Saison. Die Free Agency ist das este Highlight in der NFL Offseason. Deswegen warten Fans gespannt darauf; welche Moves ihr Team machen wird.

Insgesamt 21 Spieler wandern als Super Bowl Champions auf den Free-Agent-Markt. Darunter die beiden Superstars Von Miller und Odell Beckham Junior, sowie die wichtigen Stützen Sebastian Jospeh-Day und Austin Corbett. Dass die Rams vor dem neuen Ligajahr große Moves machen würden, war ziemlich unwahrscheinlich, da sie vorher unter der Cap Grenze von 208,2 Millionen Dollar kommen mussten.

Bevor wir aber über neue Verträge von Spieler zu sprechen kommen, muss einem Spieler Respekt gezollt werden.

Andrew Withworth.

"Ich bin Andrew Whitworth von den Los Angeles Rams. Und heute gebe ich mein Karriereende bekannt." Mit diesen Worten begann eine emotionale Videobotschaft, die die Rams auf ihren Social Media Profilen veröffentlichten. Das was vielen Fans und Experten nach dem Gewinn des Super Bowls schon klar war, aber eigentlich niemand wahr haben wollte, ist nun Wirklichkeit geworden. Ein Mann, dem nachgesagt wurde, er sei zu alt und seine Zeit in der NFL sei lange vorbei - spielte fünf Jahre lang bei den Los Angeles Rams auf einem absoluten Top-Niveau, auf einer Position, die sehr belastend für den Körper ist und zudem einen erheblichen Stellenwert bei den Rams hatte. Er schütze die Blindside seiner Quarterbacks. Eine 16 jährige NFL-Karriere geht zu Ende. Doch nur, weil Andrew Withworth nicht mehr für die Rams auf dem Feld steht, heißt es nicht, das er nicht immer noch präsent ist. Andrew Withworth hat sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb davon Fußstapfen hinterlassen wovon seine Coaches, Mitspieler, ja, sogar die Stadt Los Angeles weiter profitieren werden. Als Mentor, Coach und Freund hatte er maßgeblich Anteil am Super-Bowl-Sieg der Rams. Coach Sean McVay wird sicher oft an ihn denken, denn Withworth war einer der ersten Free Agent Verpflichtungen in der McVay Ära.

Die ersten Vertragsverlängerungen kamen noch vor dem Retirement von Whithworth und waren eine Vorbereitung auf dessen Ankündigung.

Den ersten neuen Vertrag bekam T Joseph Noteboom. Er unterschreibt einen 3-Jahres-Vertrag. Der Drittrundenpick aus dem Jahr 2018 wird ziemlich wahrscheinlich die Position von Andrew Whithworth einnehmen. Diese spielte er schon, als Withworth in der Regular Season nicht antreten konnte. Seine Leistungen in Abwesenheit von Withworth waren gut und rechtfertigen einen neuen Vertrag, auf einer Position die eine äußerst wichtige Priorität hatte.

C Brian Allen ist der nächste Spieler, der einen neuen Vertrag bekam. Auch Allen bekommt von den Rams einen 3-Jahres-Vertrag. Der Viertrundenpick 2018 übernahm die Starting Center Rolle von Austin Blythe, der zu den Chiefs ging. Der Druck war ziemlich groß auf Allen und sein Stand schwierig. Aufgrund einer Knieschwellung war seine Saison 2020 bereits im November zu Ende. Er wurde auf die Injury-Reserved Liste gesetzt um seine Schwellung auskurieren zu können. Trotz geheiltem Knie bekam er keinen weiteren Einsatz für die Rams 2020. Er arbeite in der Offseason hart an sich und die Rams gaben ihm das Vertrauen als Staring Center. Ein weiteres Puzzle Teil für eine weiter gut spielende O-Line, die Quarterback Matthew Stafford beschützen soll.

Alle guten Dinge sind drei - das bezieht sich an dieser Stelle auf den dritten O-Liner, der einen neuen Vertrag bekommt. Coleman Shelton unterschreibt einen Zweijahresvertrag bei den Rams. Shelton kam 2018 als Undrafted Free Agent in die NFL. Zunächst im Kader der 49ers, wurde er am Ende des Training Camps gecuttet. Die Cardinals nahmen ihn dann in ihren Practice Squad auf um haben ihn dann 2019 mit Ende des Trainings Camps wieder entlassen. Daraufhin nahmen ihn die Rams in ihren Kader auf.
Shelton spielte, seit er zum Rams Kader gehörte, in 43 Spielen. Darunter in Woche 14 als Center, als sich Brian Allen von einer Knieverletzung erholte, die er in Woche 13 gegen die Jaguars erlitten hatte. Er fügte sich nathlos ein und bekam nach dem Spiel besonders viel Lob für seine Leistungen. Ein vielseitiger O-Liner, der auf mehreren Positionen spielen kann, bleibt den Rams erhalten.

Die Rams und Offseason - das steht für Überraschungen und spannende Verpflichtungen. So war es auch in dieser Offseason. WR Allen Robinson versträrkt das Waffenarsenal für Quarterback Matthew Stafford. Eine Verpflichtung, die ziemlich überrascht, denn man hat mit Cooper Kupp, Robert Woods und Van Jefferson schon einen sehr guten Wide Receiver Room. Zudem wollen die Rams weiterhin Odell Beckham Junior einen neuen Vertrag geben. Robinson, der von den Chigago Bears kommt, erhält bei den Rams einen Drei-Jahres-Vertrag. Bei den Bears spielte er vier Jahre und schaffte dort in 57 Spielen 3561 Yards bei 293 Receptions, zudem 18 Touchdowns. Sean McVay erhält einen echten X-Receiver, den er so als Headcoach noch nicht in seinem Team hatte. Liam Coen als neuer Offensive Coordinator wird sich ebenfalls freuen einen super Wide Reveiver coachen zu können.

Viele Fans äußerten auf Twitter und anderen Plattformen den Wunsch, dass die Rams ihr Super-Bowl-Team zusammen halten sollten. Leider war dies nur eine Wunschvorstellung.

Nach dem Trade von Von Miller haben sich die Rams sich schnell für ein Engament über die Saison hinaus ausgesprochen. Allen voran Headcoach Sean McVay war begeistert von den Qualitäten Millers. Nach langen und harten Verhandlungen ist nun aber klar, dass Von Miller die Rams in Richtung Buffalo verlassen wird. Bei den Bills unterschreibt Miller einen 120 Millionen schweren Sechsjahresvertrag. In den ersten vier Vertragsjahren verdient er durschnittliche 17,5 Millionen Dollar, er kommentierte den Wechsel aber damit, dass es sich für ihn so anfühlte, als ob er seine Freundin verlassen würde.

Der dienstälteste Rams Spieler, Punter Johnny Hekker, wurde vom Team entlassen. Diese Nachricht hätten viele in der vergangenen Offseason erwartet, zum jetzigen Zeitpunkt kommt sie schon ein wenig überraschend. Hekker kam 2012 als Undrafted Free Agent zu den Rams. Neben seinen Punterfähigkeiten konnte er auch gut Bälle werfen und wurde immer wieder in Trickspielzüge eingebaut. Seine Mitspieler schätzen ihn sehr als Coach, Mentor und Freund sowohl auf dem Feld als auch abseits davon. Hekker wurde von den Carolina Panthers unter Vertrag genommen. Er wird dort mit einem alten Bekannten wieder zusammen spielen, Austin Corbett.

Guard Austin Corbett wird die Rams ebenfalls in Richtung Charlotte verlassen. Er unterschreibt einen 3-Jahres-Vertrag bei den Panthers. Corbett kam via Trade von den Browns zu den Rams und startete in allen 17 Spielen letzte Saison.

CB Darious Williams, der letztes Jahr noch mit einem First Round Tender wegen seiner guten Leistungen belegt wurde, hat nun keinen neuen Vertrag von den Rams bekommen. Nach einer wirklich guten Saison wurde er zurecht mit dem First Round Tender belegt, konnte aber in der nachfolgenden Saison nicht mehr an die Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen. So ist die Entscheidung der Rams zwar schade aber durchaus nachvollziehbar. Darious Williams wird nun in seiner Heimatstadt Jacksonville für die Jaguars spielen.

Ein beliebter Spieler der Rams und eine wichtige Stütze in der Defensive Line, dessen Stärken gegen den Lauf nicht zu unterschätzen sind, ist DL Sebastian Jospeh-Day. Jospeh-Day, der ab Woche 8 aufgrund eines gerissenen Brustmuskels den Rest der Regular Season verpasste, konnte pünktlich zum Super Bowl wieder spielen. Er bleibt zwar in LA, wechselt aber das Team und unterschreibt bei den Chargers einen neuen Vertrag. Chargers-Headcoach Brandon Staley wird sich sicher über den Neuzugang freuen, da er Jospeh-Days Qualitäten aus seiner Zeit bei den Rams bestens kennt.

Auch TE Johnny Mundt folgt einem ehemaligen Rams Coach. Kevin O'Connell, der neue Headcoach der Vikings, war im Super Bowl Run der Offensive Coordinator der Rams. Mundt, der vorallem für seine Blocking-Qualitäten bekannt ist, riss sich in der vergangenen Saison das Kreuzband und fiel damit den Rest der Saison aus.

Eine Offseason ohne einen überraschenden Trade von den Rams ist einfach keine richtige Offseason. Als bekannt wurde das die Rams WR Allen Robinson unter Vertrag nehmen, pfiffen es die Spatzen schon von den Dächern, dass ein Wide Receiver die Rams verlassen wird. Und so kam es dann auch. Die Rams tradeten WR Robert Woods zu den Titans. Im Austausch für Woods bekommen die Rams einen Sechstrundenpick. Ja, einen Sechst. Runden. Pick. Dieser Trade sorgte für viel Aufregung bei den Rams-Fans. Auf den ersten Blick ist es sicherlich zu wenig, was die Rams da für einen ihrer Top-Wide Receiver bekommen haben. Wenn man allerdings bedenkt, das Robert Woods bereits 30 Jahre alt ist und die Hälfte der Saison wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hat, steht der Trade schon wieder in einem anderen Licht. Hinzu kommt, dass die Titans den Vertrag, den die Rams lezte Saison mit Woods gemacht haben und unter dem er kein einziges Spiel gespielt hat, übernehmen. Das hilft den Rams, ihren Cap Space zu vergößern und das Team durch andere Free Agent Spieler zu verbessern. Ein Team das (Stand vor dem Trade) drei Wide Receiver im Roster hat, die jeweils mehr als 12,5 Millionen Dollar verdienen, kann schlichtweg keine anderen Moves mehr machen, ohne dass man in Sachen Qualität Einschränkungen machen muss.


Der Trade von Robert Woods ist sicher eine emotionale Sache, da er viel für die Rams getan hat, am Ende ist es allerdings ein reiner Business Move, wie er zum Alltag der NFL dazu gehört. Dennoch suchten die Rams gemeinsam mit Woods einen Trade Partner bei dem Woods auch gerne spielen wollen würde. Eine nette Geste im eben genannten NFL Business. Darüber hinaus lässt sich auch ohne tieferen Blick hinter die Kulissen zweifelsfrei feststellen, dass im mehr aufs Passpiel fokussierten Offensive Scheme der Rams ein in erster Linie in der Mitteldistanz und beim Run Block überragender Spieler wie Woods nicht mehr so viel Wert hat. Bobby Trees passt mit seiner Art, zu spielen, einfach besser zu einem Runningback-lastigen Scheme, das einen Derrick Henry beinhaltet. Insofern: Viel Glück und vielen Dank, Robert Woods.

Spieler, die noch keinen neuen Vertrag bei den Rams (oder noch kein neues Team) bekommen haben:
QB John Wolford
RB Sony Michel
RB Buddy Howell
WR Odell Beckham Jr.
WR Brandon Powell
G Jamil Demby
ILB Troy Reeder
CB Donte Deayon
S Jake Gervase

Wir wünschen allen Spielern, die die Rams verlassen, alles Gute für ihre sportliche Zukunft.

Blog