WEEK 15
14.12.25
34
@
41
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

The Lion sleeps tonight

Playoffs, Baby! Im Spiel gegen die Detroit Lions gingen die Rams in einem offensiven Shootout dank einer starken zweiten Halbzeit als Sieger vom Platz und sicherten sich damit als erstes Team der NFC die Playoff-Teilnahme.

Spielverlauf

Die Lions bekamen zuerst den Ball und es dauerte nicht lange, bevor sie kurz vor der Redzone standen. Nach einer Holding-Strafe gegen die Lions hielt die Defense der Rams jedoch Stand, das anschließende Field Goal ging daneben und die Rams übernahmen den Ball an der eigenen 25-Yard-Line. Auch Stafford und seine Jungs legten heiß los und standen nach wenigen Plays an der 20-Yard-Line der Lions. Ein Screen Pass auf Parkinson landete jedoch direkt in den Händen von DE Aidan Hutchinson, der erst nach 58 Yards von Parkinson getackled werden konnte. Diesen geschenkten Ballbesitz verwandelte Goff mit einem 17-Yard-Pass auf Amon-Ra St. Brown in einen Touchdown. Der folgende Drive der Rams war etwas holprig, man wurde Zeuge eines der seltenen Drops von Puka Nacua und es wurden gleich zwei vierte Versuche erfolgreich ausgespielt, bevor Kyren Williams 4 Yards untouched in die Endzone laufen konnte und so den Ausgleich erzielte.

Explosive Plays sind die Spezialität der Lions, dieses Spiel bildete da keine Ausnahme. Ein 25-Yards-Pass brachte sie in die Hälfte der Rams, einige Läufe von Montgomery später standen sie kurz vor der Endzone. Red Zone Defense ist allerdings eine Spezialität der Rams, weshalb Dan Campbell erneut die Field Goal Unit aufs Feld schicken musste, welche dieses Mal aus 24 Yards verwandelte. Nicht nur die Lions konnten an diesem Tag Big Plays erzielen: Ein 19-Yard-Run, gefolgt von einem langen Pass auf Nacua und einem weiteren Pass auf Parkinson, brachte die Rams an die Drei-Yard-Line. Den Touchdown durfte erneut Kyren Williams erlaufen und die Rams gingen das erste Mal mit 14:10 in Führung. Das sollte allerdings nicht lange so bleiben, denn Amon-Ra St. Brown fing nicht nur eine 52-Yard-Bombe, sondern auch zwei Plays später den Touchdown-Pass von Goff. Da die Rams im folgenden Drive nur ein First Down erzielten und nach einem Sack punten mussten, bekam Goff den Ball gut drei Minuten vor der Halbzeit erneut. Diese Zeit nutzten sie, um die Führung durch einen 31-Yard-Pass auf Jameson Williams auf zehn Punkte auszubauen. Dreißig Sekunden reichten den Rams jedoch, um noch einmal aufs Scoreboard zu kommen: Nach einem 37-Yard-Pass auf Nacua verwandelte Mevis sicher aus 37 Yards und es ging mit 17:24 in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann erneut eher holprig. Man kam zwar langsam in die Redzone, hier wurde Stafford jedoch erst gesackt, bevor er im nächsten Play den Snap nicht fangen konnte. Glücklicherweise gelang es ihm, den Ball wieder aufzunehmen und ins Aus zu werfen. Harrison "The Thiccer Kicker" Mevis verwandelte das anschließende Field Goal sicher aus 44 Yards. Im folgenden Lions-Drive negierte eine Holding-Strafe ein First Down, die Lions mussten das erste Mal punten und die Rams bekamen den Ball bereits nach drei Plays zurück. Kurze Zeit später gab es die kontroverseste Szene des Spiels: Colby Parkinson fing im Fallen einen 26-Yard-Pass von Stafford und rutschte in die Endzone – laut den Refs ein Touchdown. In der Wiederholung sah es so aus, als wäre er an der 1-Yard-Linie bereits down gewesen oder der Ball hätte eventuell sogar den Boden berührt, was einen Incomplete Pass bedeutet hätte. Die Refs bestätigten auch nach dem Scoring Review den Touchdown, anscheinend weil Parkinson in ihren Augen den Ball erst in der Endzone unter Kontrolle bekam. Die Rams gingen damit erneut mit 27:24 in Führung.

Ein Sack von Kobie Turner trug zu einem weiteren 3 & Out der Lions bei und die Rams nutzten diese Chance innerhalb von zwei Plays. Erst fing Nacua einen Pass, brach drei Tackles und sorgte so für 39 Yards Raumgewinn, anschließend lief Blake Corum die übrigen 11 Yards in die Endzone. Zum Ende des dritten Quarters stand es 34:24 für die Rams. Im gesamten dritten Viertel brachten es die Lions auf 5 Yards Raumgewinn, die Rams kamen auf 179. Die Lions hatten in der zweiten Hälfte sichtlich Probleme, über das Feld zu kommen, und mussten nach einem 3 & Out punten. Bei einem 3rd & 3 warf Stafford einen Pass auf Adams, der jedoch leider ohne Kontakt zu Boden ging, bevor der Ball ihn erreichte. Berichten zufolge lag dies am Wiederauftreten der Hamstring-Verletzung, mit der er schon einige Wochen zu kämpfen hatte. Für ihn war das Spiel nun beendet. Ethan Evans puntete also erneut den Ball und anschließend reichte es für Detroit erneut nur für ein Field Goal. Die Rams machten es auch im nächsten Drive wieder besser: Ein 24-Yard-Run führte das Team in die gegnerische Hälfte, bevor Puka Nacua nach einem 11-Yard-Catch für einen Schreckmoment sorgte, als er beim Versuch aufzustehen sofort wieder zu Boden ging und versorgt werden musste. Glücklicherweise stellte sich die Verletzung nur als Krampf heraus und er konnte später weiterspielen. Den Touchdown-Pass durfte erneut Colby Parkinson fangen und man ging mit 14 Punkten in Führung.

Jared Goff führte seine Offense noch einmal bis an die Endzone der Rams. Bei 4th & Goal an der 4-Yard-Line der Rams schenkte Rams-DB Emmanuel Forbes Jr. den Lions das First Down mit einer Defensive Pass Interference. Der anschließende 1-Yard-Touchdown-Run von David Montgomery aus der Wildcat-Formation war dann nur noch Formsache. Die Rams liefen nun konsequent die Uhr runter und die Lions bekamen den Ball noch einmal mit 13 Sekunden auf der Uhr. Im Anschluss an einen 13-Yard-Pass auf St. Brown gab dieser den Ball an Williams für weitere 8 Yards weiter, man konnte sich allerdings nicht mehr rechtzeitig zum Spike aufstellen. Der Endstand lautete 41-34 für die Rams.

Was lief gut?

Alles in allem lief das meiste ziemlich gut. Defensiv gelang es, sowohl Jahmyr Gibbs als auch David Montgomery bei unter 40 Yards zu halten, und es wurde kein Lauf über 10 Yards zugelassen. Puka Nacua war heiß und auch Colby Parkinson lieferte mit 75 Yards und zwei Touchdowns ein super Spiel ab. Das Laufspiel kam zwar zwischendurch etwas ins Stocken, am Ende hatten Corum und Williams aber doch jeweils über 70 Yards Rushing; insgesamt kamen die Rams auf 159 Yards über den Boden. Fun Fact: Die Rams schafften es das erste Mal seit 25 Jahren (zuletzt in Week 15/16 2000), in zwei aufeinanderfolgenden Spielen drei Rushing Touchdowns zu erzielen. Zuletzt möchte ich an dieser Stelle das Playcalling und Decision Making von Sean McVay erwähnen. Bis vor einigen Wochen wäre die Anzahl an ausgespielten vierten Versuchen undenkbar gewesen, doch der Erfolg schien ihm Vertrauen in das Team zu geben. Auch das aggressive Vorgehen bei 30 Sekunden auf der Uhr vor der Halbzeitpause war man nicht von ihm gewohnt. Der Erfolg gibt ihm recht.

Was lief nicht gut?

Hier muss zuallererst die Interception von Stafford im ersten Drive erwähnt werden, den Pass hätte er unter keinen Umständen werfen dürfen. Man machte das Spiel so unnötig sehr viel spannender, als es hätte sein müssen. Auch einige Snaps von Coleman Shelton waren ungenau – ein Problem, das bisher in diesem Ausmaß nicht bestanden hatte und das weiter beobachtet werden musste. Explosivität war die Philosophie der Lions, deshalb ist es wenig überraschend, dass die beiden Top-Receiver von Detroit zusammen auf knapp 300 Receiving Yards kamen. Dies zeigte allerdings auch, dass das Defensive Backfield der Rams teilweise etwas lückenhaft agierte. Etwas, an dem ebenfalls noch gearbeitet werden konnte, waren die Kickoffs. Seit Karty nicht mehr der Kicker war, wurden die Kickoffs wieder von Ethan Evans ausgeführt. Seine Kicks landeten fast immer in der Endzone, wodurch die Gegner meistens von der 35-Yard-Linie starten durften, was statistisch zu einer deutlich höheren Scoring-Percentage führte.

Man of the Match

Puka Nacua hat mit 181 Receiving Yards einen neuen Karrierebestwert erzielt und damit die beste individuelle Performance abgeliefert, daher ist er für mich Man of the Match.

Play of the Game

Dieser Catch and Run von Puka Nacua ist einfach ein Traum:

Fazit

Man konnte mit dem Sieg gegen die Lions ein Statement setzen und sich als erstes NFC-Team einen Platz in den Playoffs sichern. Aktuell sah es so aus, als wären die Rams nicht zu stoppen. Die Verletzung von Davante Adams tat weh; nach ersten Berichten würde er frühestens zu den Playoffs wieder fit sein. Demnach wird er mit großer Wahrscheinlichkeit am Donnerstag gegen die Seahawks nicht verfügbar sein. Ein kleiner Fun Fact zum Schluss: Sean McVay fuhr nach dem Spiel direkt ins Krankenhaus zu seiner Frau, um bei der Geburt seines zweiten Kindes dabei zu sein. Ein gelungener Abend für den Head Coach.