WEEK 5
06.10.24
24
@
19
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

Am Ende ist wieder vieles Käse

Die Rams standen mit dem Rücken zur Wand und sie spielten phasenweise guten Football. In den Phasen, in denen sie das allerdings nicht taten, waren die Entscheidungen und Fehler zu gravierend, um das Ruder am Ende noch herumzureißen. Fehler wie eine verpasste Two-Point-Convertion, ein verpasster Extrapoint und die Entscheidung im zweiten Rams Drive des Spieles an der gegnerischen 4 Yard Linie bei 4th down dafür zu gehen, statt ein Fieldgoal zu nehmen, haben die Rams 6 Punkte gekostet. Mit diesen fehlenden 6 Punkten hätte man das Spiel gegen die Packers sogar gewonnen. Doch gucken wir uns die 24-19 Niederlage gegen die Packers etwas genauer an.

Spielverlauf

Beide Team starteten mit einem 3&Out Drive. Der zweite Packers Drive ging direkt ins heilige Land, die Endzone. Begünstigt durch einen 53 Yard Pass von Packers QB Jordan Love auf WR Jayden Reed war es ein einfaches Unterfangen für RB Josh Jacobs aus 2 Yards in die Endzone zu laufen. 7:0 Packers
Der nachfolgende Rams Drive brachte das Team bis an die 4 Yard Linie der Packers. Die ersten drei Versuche brachten nicht den gewünschten Erfolg und so entschieden sich die Rams dafür, den vierten Versuch auszuspielen. Ein unvollständiger Pass auf TE Colby Parkinson brachte die Packers wieder in Ballbesitz. (Ich hätte mich hier für das Fieldgoal entschieden)
Die tiefe Feldposition und ein Third-Down-Drop von Reed brachte den Rams den Ball schnell wieder zurück. Der erneute Rams Ballbesitz bescherte ihnen am Ende durch einen 1 Yard Touchdown Lauf von Kyren Williams den ersten Rams Touchdown des Spieles, der verwandelte Extrapunkt von Kicker Joshua Karty besorgte den 7:7 Ausgleich.
Der nachfolgende Packers Drive endete in einem Desaster aus Packers Sicht. Für Rams Fans bescherte der Drive eine erfreuliche Seltenheit. Einen Pick 6 durch UDFA Safety Jaylen McCollough. Der letzte Pick 6 der Rams resultiert aus dem Jahr 2022 im damaligen Spiel gegen die Denver Broncos. Wie kam es denn jetzt zu diesem Pick 6? Berechtige Frage, hier die Lösung. EDGE Rusher Byron Young brachte Jordan Love mit einem Hit in der eigenen Endzone ins Straucheln. Was erst wie ein Safety aussah, endete durch einen im Fallen geworfenen Ball durch Love eben in jenem Pick 6. Der nachfolgende Extrapunkt wurde von Joshua Karty deutlich verschossen, ungewöhnlich für ihn. Die Rams führten kurz vor der Two-Minute-Warning mit 13:7. Die Packers konnten vor der Halbzeit noch durch ihren Kicker um drei Punkte verkürzen.
HALBZEIT 13:10 Rams
Durch den zu Beginn gewonnen Coin-Toss bekamen die Rams nach der Halbzeit den Ball. Ein Fumble an der Packers 27 Yard Linie beendete den bis dato ordentlichen Drive der Rams jäh. Die Packers nahmen den Ball an ihrer eigenen 30 Yard Linie auf und standen zwei Spielzüge später in der Endzone. Ein 66 Yard Pass von Love auf seinen TE Tucker Kraft war ein KRÄFTiger Rückschlag für die Rams. 17:13 Packers
Der nächste Rams Drive endete in einem weiteren Debakel. Stafford wollte mit einem tiefen Pass WR Tutu Atwell in Szene setzen. Stattdessen fand er Packers Safety Xavier McKinney, welcher jetzt in jedem Spiel dieser Saison eine Interception vom Gegner abfangen konnte. Der zweite Turnover der Rams bescherte den Packers den dritten Touchdown. Erneut durch einen Pass von Love auf Tucker Kraft. Gegen Ende des dritten Viertels bauten die Packers so ihre Führung auf 24:13 aus.
Nach zwei schönen Pässen auf Rookie WR Jordan Whittington und einer defensive Pass-Interference-Strafe gegen Colby Parkinson in der Redzone standen die Rams an der Packers 1 Yard Linie. Stafford brachte den Ball in der Endzone an WR Demarcus Robinson an. Die anschließende 2-Point-Convertion war erfolglos, sodass die Rams mit 3:30 Minuten verbleibend mit 24:19 zurücklagen. Rund 30 Sekunden später bekamen die Rams sogar den Ball noch mal zurück. Eine hervorragende Passabwehr von CB Darious Williams zwang die Packers dazu den Ball zu punten. Doch der anschließende Drive endete nicht in einem Comeback. Die Rams scheiterten an der Packers 38 Linie an einer 4th Down Convertion und verlieren das Spiel gegen die Packers mit 24:19.
ENDSTAND Packers 24:19 Rams

Was lief gut?

Trotz zugelassener Big Plays zeigte sich die Rams Defense phasenweise besser aufgestellt und wirkte organisierter. Die Defense ist weiter jung und unerfahren, das merkt man sehr häufig im Spiel. Dennoch brachte die Rückkehr von Cornerback Darious Williams eine gewisse Stabilität in das Backfield. Auch wurde der Pressure der DLine in Interceptions und Sacks verwandelt. Es ist ein kleiner Lichtblick für eine Defense die in den letzten Wochen zurecht hart kritisiert wurde.

Was lief nicht gut?

Mir fällt es etwas schwer, ihn hier zu nennen, gerade weil er keinen superschlechten Tag hatte, aber auch nicht seinen besten. In der aktuellen Situationen bedarf es aber einen Matthew Stafford in Bestform. Sonntag hatte er einige Bälle, die zu hoch oder überworfen waren, sodass die Receiver nicht annähernd die Chance hatten, die Bälle zu fangen. Den Pass, der zur Interception führte, warf er auf einen Receiver in Doppeldeckung. Vorausgegangen waren einige Versuche ein Bigplay mit einem Pass zu erzielen. Die Interception zeichnete sich fast schon ab. Auch ein in Kauf genommener Sack statt den Ball wegzuwerfen und so die Fieldgoal Position zu sichern, war eine unglückliche Entscheidung.

Man of the Match

Mein Man of the Match ist Kobie Turner. Mit sechs Tackles, zwei Tackles for Loss, zwei Quarterback Hits und zwei Sacks führte er die Defense an.
"The Conductor" hatte in diesem Spiel seine eigene besondere Aufführung.

Play of the Game

Ein Pick 6. Eine Seltenheit bei den Rams gepaart mit einem Big Play für die Defense.

Fazit

Die Rams gehen mit einem Record von 1-4 und einigen Baustellen in ihre Bye Week. Wie auch im letzten Jahr kann man sagen, dass die Bye Week zum richtigen Zeitpunkt kommt. Klar hauen die Verletzungen von wichtigen Spielern rein und man hofft, dass einige nach der Bye Week wieder zurück auf dem Feld sind. Dennoch müssen Sean McVay und der gesamte Coaching Staff gründlich hinterfragen, ob andere Moves zum Turnaround führen. Wenn sie den Turnaround wollen, dann sind wichtige Entscheidungen mit noch wichtigeren Veränderungen notwendig. Sie können aus diesem Loch herauskommen. Nach der Bye spielen die Rams gegen die Vikings, Seahawks, Dolphins und Patriots. Zudem ist die NFC West eng zusammen. Die Rams haben also die Chance das Blatt zu wenden. Man wird sehen, ob sie es schaffen, leicht wird es auf jeden Fall nicht.