Erste Halbzeit Flop, zweite Top
Am Sonntagabend gegen die Cardinals haben die Rams etwas ganz anderes gemacht als wir erwartet haben. Die Ausgangslage war wie folgt: Die Cardinals haben eine extrem schlechte Passverteidigung und die Rams-Offense hatte bis jetzt in jedem Spiel in der zweiten Hälfte Probleme. Wie haben die Rams also gewonnen? Richtig, mit Fokus aufs Laufspiel, Richtig, in der zweiten Spielhälfte. Das hat - vermutlich - niemand so erwartet.
Back in the win column! pic.twitter.com/2uPiA3fVq4
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 15, 2023
Spielverlauf
Die Rams gewannen den Coin Toss und entschieden sich für Ballbesitz in der zweiten Hälfte. Soweit, so normal.
Derart mit Ballbesitz gesegnet, konnten sich die Hausherren aus Arizona direkt im ersten Drive mit einem Field Goal aus 55 Yards auf dem Scoreboard verewigen. Sean McVays Truppe sah in ihrem ersten Drive sehr shaky aus: nach ein paar inakkuraten Pässen punteten die Rams.
Der zweite Cardinals Drive endete nach einem Sack an QB Joshua Dobbs durch DL Jonah Williams ebenfalls mit einem Punt. Rams Drive Nummer 2 begann zwar stark mit einem 37 Yard Pass auf Cooper Kupp, danach folgten allerdings nur 3 Incompletions und ein Brett Maher Field Goal, um das erste Quarter zu beenden.
Der nächste Cardinals drive begann eigentlich als ein 3&Out, der Rams Punt Returner Austin Trammel fumbelte jedoch den Ball und die Cardinals konnten recovern. Danach folgten jedoch nur 2 Incompletions und ein 3 Yard Gain. So mussten die Cardinals sich doch nur mit einem weiteren Field Goal zufrieden geben.
Die nächsten 3 Drives verliefen allesamt ohne Punkte. Als nächstes konnten die Cardinals mit 46 Sekunden auf der Uhr nochmals ein Field Goal kicken und den Spielstand auf 3:9 zu erhöhen.
Die Rams antworteten jedoch mit einem wunderbaren tiefen Pass auf Cooper Kupp, einer schnellen Completion auf Higbee und einem 35 Yard Field Goal um mit 6 zu 9 in die Halbzeit zu gehen.
Nach der Halbzeit wirkten die Rams wie ausgewechselt. Nach nur 3 Läufen in Halbzeit 1 begann die zweite Hälfte mit 8 Laufspielzügen und Stafford beendete den beindruckenden Drive mit einem 13 Yard Touchdownpass auf Cooper Kupp am rechten Pylon. Dieser Drive allein nahm 6 Minuten von der Uhr.
Die Cardinals antworteten mit einem 3&Out...
Rams Drive #7 war nicht ganz so 'run heavy', ein 8 zu 2 Yerhältins von Lauf zu Run, bei drittem Down verpasste Stafford allerdings Higbee und die Rams mussten sich mit 3 Punkten zufrieden geben um den Spielstand auf 16 zu 9 auszubauen.
Im nächsten Cards Drive versuchte Joshua Dobbs einen äußerst gewagten Pass in der RedZone auf Zach Ertz, der von Christian Rozeboom intercepted werden konnte.
Der nächste Rams Drive war wieder extrem laufspielfokussiert, dieses mal sogar beendet von einem Kyren Williams Rushing Touchdown.
Die Cardinals konnten erneut keine Punkte aufs Scoreboard bringen, ihr Drive endete in einem Byron Young Sack Fumble, das von Quentin Lake an der Arizona 33 recovered wurde. Die Rams konnten allerdings nur durch ein Field Goal aus dieser Situation Kapital schlagen um den Score auf seinen finalen Stand von 26:9 zu bringen.
Was lief gut?
Sobald es gecalled wurde, lief das Run Game einfach richtig gut. Kyren Williams rannte in 20 Versuchen für 158 Yards und setzte mit einem Touchdown dieser Performance nochmal das i Tüpfelchen auf.
Besonders auffällig ist, dass von seinen 6,6 Yards pro Versuch durchschnittlich 5,5 nach erstem Kontakt mit dem Gegner erfolgten.
Doch nicht nur nach dem Kontakt war Williams stark. Er hat auch 7 missed Tackles geforced und damit ein PFF Run Grade von 90,3 erlaufen.
Trotz einer etwas wackeligen Performance in der ersten Hälfte war Matthew Stafford der höchst gegradete QB der Liga in Woche 6 und führt nun über die gesamte Saison die Liga in Big Time Throws an ohne dabei ein Turnover worthy Play zu produzieren.
Und fast am wichtigsten zu erwähnen ist natürlich die Defense, die uns nicht nur im Spiel gehalten hat, sondern keinen Touchdown und in der zweiten Hälfte nicht einmal Punkte zugelassen hat.
Performances die dabei besonders herausstechen sind Byron Young mit einem Sack und Forced Fumble und Aaron Donald mit 3 Tackles for Loss, einer dabei gegen QB Joshua Dobbs.
Christian Rozeboom fing zwar eine Interception, verpasste allerdings auch 40% seiner Tackle Versuche.
Career day FEELS for @Kyrenwilliams23 ‼️ pic.twitter.com/vGcgd8MBir
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 16, 2023
Was lief nicht gut?
Kann ich hier einfach die Offense in der ersten Hälfte schreiben und es damit sein lassen? Nein, das wäre zu einfach.
Aber da beginnen können wir. Denn in Halbzeit eins lief die Rams Offense das genaue Gegenteil von smooth. Durch eine Mischung aus verpassten Würfen, unnötigen Strafen und Sacks konnten die Rams nur zwei Fieldgoals auf Scoreboard bringen.
In den drei weiteren Drives spielten die Rams nur insgesamt 11 Plays aus und nahmen in diesen nur 6 Minuten von der Uhr.
Viele machen für diese gefühlte Unwucht im System die Play Selection von Sean McVay verantwortlich... Obwohl "Selection" muss man da in ganz besonders große Anführungszeichen setzen, denn insgesamt wurden nur 3 Run Plays gecalled.
Man of the Match
Ist definitiv der Katalyst der zweiten Halbzeit: Kyren Williams. Seine Performance war so gut, dass er sogar für den Ground Player of the Week nominiert ist.
Helluva performance, 2️⃣3️⃣. pic.twitter.com/7mB8HrhEua
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 17, 2023
Play of the Game
Ist für mich die Christian Rozenboom Interception in der RedZone.
Pick, pick, hooray! 🥳@C_JJ_Rozeboom | @NFLonFOX pic.twitter.com/yBAshFZGNO
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 15, 2023
Fazit
Die Cardinals Offense fand ohne James Conner einfach keinen Rythmus und die Rams Defense konnte Hollywood Brown und Rondale Moore gut containen. Ein verdienter Sieg!
Und noch ein Ausblick aufs nächste Spiel: Wenn die Rams Offense weiterhin mehr so balanced bleibt, wie sie es in der zweiten Halbzeit war, können sie auch gegen die starke Steelers Defense eine Chance haben. Ein Problem dabei könnten aber die Verletzungen von Kyren Williams und Ronnie Rivers sein.
