Den Vikingern die Hörner gezeigt
Troyme werden wahr: Reeder ist out, Omar liefert ein Speighttakel! Vielleicht etwas übertrieben, doch Omar Speights konnte als Ersatz von Troy Reeder überzeugen. Was war das für ein Match? Schon vor dem Spiel gab es Grund zur Freude für Rams Fans, als sich die Nachricht verbreitete, dass nicht nur Cooper Kupp spielen würde, sondern auch Puka Nacua! Bereits im ersten Drive war offensichtlich, dass mit den beiden eine ganz andere Offense auf dem Platz steht. Das Passspiel war effektiv, das Laufspiel funktionierte und auch das Playcalling war merklich dynamischer. Auch die Defense lieferte ab und trug ihren Teil zum 30:20 Sieg über die Minnesota Vikings bei.
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Spielverlauf
Die Rams gewannen den Coin Toss und entschieden sich dazu, das Spiel mit dem Kickoff zu eröffnen. Die Vikings zeigten gleich im ersten Drive, warum sie bisher bei 5-1 standen. Eine gute Connection zwischen Sam Darnold und Justin Jefferson, ergänzt durch Aaron Jones' Läufe führte die Vikings bis an die Endzone. Abgeschlossen wurde der Drive mit einem 5 Yard Pass in die Endzone auf TE Josh Oliver. 7:0 Führung für die Vikings.
Im folgenden Rams Drive standen nun das erste mal seit Woche 1 Cooper Kupp und Puka Nacua gemeinsam auf dem Feld und man merkte sofort, dass diese Offense nun eine ganz andere Energie hatte. Stafford fand Nacua mehrfach und auch RB Kyren Williams glänzte mit dem Ball in der Hand. Letzterer sollte schließlich auch den abschließenden Pass über 5 Yards fangen, Touchdown Rams! 7:7.
Nun waren die Vikings wieder am Zug und konnten sich vor allem über kurze Pässe und Läufe langsam aber sicher in die Redzone der Rams vorarbeiten. Ein Pass auf Trent Sherfield Sr. brachte die erneute Führung für Minnesota 14:7.
Davon ließ sich die Rams Offense nicht abschrecken, Nacua und Williams brachten den Ball bis in die Redzone. Hier zeigten sich nun wieder bekannte Schwierigkeiten: In die Endzone zu kommen ist für die Rams nicht immer leicht. Durch eine DPI gegen Vikings CB Stephon Gilmore bei 3rd&7 wurde der Drive jedoch am Leben gehalten und Kupp konnte schließlich den Pass in der Endzone zum 14:14 Ausgleich fangen. Wie Stafford dabei zwei Defendern entkam und so das Play verlängerte, könnt ihr am Ende des Artikels sehen.
Die nächsten beiden Drives beider Teams verliefen bis auf einen Sack von Jared Verse relativ unspektakulär und so ging man mit einem Unentschieden in die Halbzeit.
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In Hälfte zwei bekamen die Rams den Ball, nach einem super Tip Toe Catch von Nacua (siehe oben) überwarf Stafford dann aber Robinson deutlich und der Ball landete in den Armen von Vikings CB Byron Murphy.
Auf dem Weg Richtung Endzone der Rams zeigte Justin Jefferson seine Qualität bei einem spektakulären Juggling Catch kurz vor der Rams Goalline, die Defense hielt jedoch anschließend und so konnten die Vikings nur 3 Punkte durch ein 23 Yard Field Goal erzielen. 17:14 für die Vikings.
Wir befanden uns mittlerweile tief im dritten Quarter und obwohl das Laufspiel der Rams in diesem Drive kaum funktionierte, bereiteten vor allem Pässe auf Nacua und Atwell die erste Führung der Rams vor, ein 25 Yard Pass konnte von Robinson in der Endzone gefangen werden, obwohl der Rams-WR beim Catch vom Verteidiger hart angegangen wurde. Touchdown zum 17:21.
Dies war übrigens der erste Passing Touchdown der Rams in dieser Saison aus mehr als 20 Yards Entfernung.
Minnesota hatte nun wieder die Chance darauf, in Führung zu gehen, ein 25 Yard Pass auf Aaron Jones veranschaulichte dabei gut, weshalb man einen OLB (in diesem Fall Michael Hoecht) nicht gegen einen RB in Man Coverage schicken sollte. Abgesehen von diesem Pass musste man sich jedoch jedes Yard hart erkämpfen und die Defense der Rams hielt schlussendlich. Die Vikings erzielten "nur" das nächste Field Goal zum 20:21.
Im anschließende Angriff der Rams vertraute man hauptsächlich auf die Running Backs Williams und Corum, jedoch meistens durch die Luft. Eine Defensive PI sorgte für einen ersten Versuch an der Vikings 16 und ein Pass auf Demarcus Robinson erhöhte die Führung der Rams schließlich auf 20:28 - Robinsons zweiter Touchdown des Abends.
Anotha one, thank you! 💥
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Kurz vor Ende des Spiels bekam Minnesota noch ein letztes Mal den Ball an der eigenen 5 Yard Line. 1:46 Minuten zu spielen, 95 Yards zu gehen. Doch bereits im zweiten Play des Drives kam OLB Byron Young zu Sam Darnold durch und brachte ihn in der Endzone zu Boden. Die Schiedsrichter entschieden schnell und ohne Flagge auf dem Feld: Safety für die Rams zum 20:30! In der Wiederholung war zwar deutlich zu erkennen, das Darnold an der Facemask gezogen wurde, ein No-Call kann allerdings nicht gechallenged werden und im Scoring Review wird nicht auf eventuelle übersehene Strafen geprüft. Daher stand der Score, ein anschließender Onside Kick blieb erfolglos und die Rams konnten abknien.
Was lief gut?
Man könnte hier sehr viel aufzählen, denn das meiste lief wirklich gut. Vor allem erwähnt werden muss aber die O-Line! Stafford stand nur bei 4 seiner 34 Dropbacks unter Druck und wurde kein einziges Mal gesackt.
Als zweites muss die Energie erwähnt werden, die Kupp und Nacua wieder in diese Offense gebracht haben. Man hat sofort gemerkt, dass dies mit den beiden ein ganz anderes Team ist als in den letzten Spielen.
Was lief nicht gut?
Es gibt nicht sehr viel was schlecht lief, außer natürlich der Interception und der Tatsache, dass Kyren Williams keinen Rushing TD hatte und somit seine Serie nach 9 Spielen in Folge mit mindestens einem Rushing TD beendet ist.
Man of the Match
Man könnte hier sowohl Byron Young, als auch Puka oder Kyren wählen, ich nehme allerdings Stafford. 25/34, 279 Yard, 4 TD, 1 INT und ein Passer Rating von 124,9 sprechen für sich. Man muss bedenken, dass er in der gesamten bisherigen Saison nur 3 TDs geworfen hat, alleine in diesem Spiel 4. Außerdem hat er den legendären Dolphins-QB Dan Marino in Passing Completions überholt und ist somit nun in dieser All-Time-Liste auf Platz 9.
Puttin' the W in DAWG. pic.twitter.com/wStK2glG6r
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Play of the game
Hier könnte man natürlich den Game-Winning-Safety wählen, aufgrund der kontroversen Natur dieses Plays entscheide ich mich jedoch für den zweiten Touchdown. Wie Stafford dem Druck ausweicht und Kupp in der Endzone findet könnte ich mir immer wieder anschauen.
"OHH the ever-elusive Matthew Stafford!" pic.twitter.com/ibjzVv4LPv
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Fazit
Als erstes möchte ich ein Paar Worte über den No-Call beim Safety verlieren. Natürlich hat es immer einen faden Beigeschmack wenn ein Spiel auf diese Weise beendet wird, dies ist ein generelles Problem der Regeln der NFL. Jedoch sollte ein Schiedsrichterfehler nicht die Leistung eines Teams in den Hintergrund rücken. Die Rams haben verdient gewonnen und hätten sehr wahrscheinlich auch gewonnen, wenn das Facemask zu einer Strafe geführt hätte. Die Vikings haben nur in den ersten zwei Drives wirklich gut gespielt, die anderen 6 Drives haben zu 3 Field Goals und 3 Punts geführt. Man hätte nun 95 Yard in unter 2 Minuten überbrücken müssen und hätte dann immernoch eine 2-Point-Conversion gebraucht. Natürlich ist dies nicht unmöglich und man hat schon größere Wunder in der NFL gesehen, aber im Endeffekt ist es leider Teil des Spiels, dass es Fehlentscheidungen gibt. Hätte man vorher besseren Football gespielt, dann hätte diese Fehlentscheidung keine Rolle gespielt.
Nun aber zum schöneren Teil des Fazits. Die Erwartungen der meisten Rams Fans waren vor dem Spiel nicht sonderlich hoch. Immerhin war der Gegner einer der großen Contender und die Rams haben bisher nicht gezeigt, dass sie in den Playoffs dabei sein wollen. Nach diesem Spiel sieht es jedoch ganz anders aus, plötzlich sprechen große deutsche Medienhäuser von dem „Geheimfavoriten“ wenn sie über die Rams berichten. So weit möchte ich nicht gehen, doch die Rückkehr der beiden Top Reciever und der Impact, den sie offensichtlich auf die Offense haben, hat auch in mir wieder Hoffnungen geweckt. Plötzlich ist man nur einen Sieg hinter den erstplatzierten Seahawks in der Division. Die 49ers (ursprünglich mit Abstand Favorit auf den Divisionstitel) sind Letzte und haben nächste Woche ihre Bye Week. Nach zwei Siegen der Rams in fünf Tagen sieht es aus, als wäre alles wieder möglich und so bleibt es spannend im Rennen um die NFC West.