WEEK 1
08.09.24
20
@
26
Ford Field
Detroit, Michigan,

Bittere Auftaktniederlage

Der Ligaauftakt lief anders als geplant. In einem spannenden Spiel unterlagen die Rams in Overtime leider knapp mit 26:20. Überschattet wird die Niederlage von einigen Verletzungen, die aus dem Spiel resultierten. In 2022er Manier ist die Offensive-Line wieder stark gebeutelt, mit Joe Noteboom, Steve Avila, Kevin Dotson und Rob Havenstein haben vier Leistungsträger mit Verletzungen zu kämpfen. Außerdem hat sich WR Puka Nacua im Spielverlauf verletzt.

Spielverlauf

Die Rams erhielten als erstes den Ball, nach 3 Plays musste Ethan Evans allerdings zum ersten Punt des Abends anrücken. Die Lions taten es den Rams gleich, denn bei 3rd & 4 konnte Byron Young den ehemaligen Rams-QB Jared Goff zum ersten Mal zu Fall bringen. Die Rams antworteten mit einem langen Drive, welcher durch einen Sack der Lions Defense und einer False Start Strafe an der 23-Yard-Linie der Hausherren endete. Joshua Karty wusste das Field Goal aus 41 Yards zu verwerten und sorgte für die ersten Punkte des Abends. Die Lions antworteten prompt, durch effektives Laufspiel der beiden Backs Montgomery und Gibbs, gepaart mit kurzen Pässen von Goff rückte das Team aus Detroit bis zur Goal Line vor, wo Goff aber bei 3rd & 7 TE Sam LaPorta verfehlte und Detroit zum Fieldgoal antrat. Der nächste Drive der Rams endete mit einem Turnover on Downs, woraufhin die Lions wieder über das Feld marschierten und schlussendlich Jahmyr Gibbs zum ersten Mal die Endzone fand.
Eine hässliche Interception von Stafford beendete die erste Halbzeit beim Stand von 10:3 für die Hausherren.

Die zweite Hälfte begann mit Punts auf beiden Seiten. Im dritten Drive der Halbzeit ließ Lions WR Jameson Williams seinen Gegenspieler TreDavious White alt aussehen und konnte einen langen Ball von Goff in die Endzone tragen. Die Rams antworteten mit einigen kurzen und mittellangen Pässen auf Cooper Kupp und konnten den Drive erfolgreich mit einem 2-Yard-Lauf von Kyren Williams in die Endzone beenden. Nach einem Punt der Lions kamen die Rams durch ein Big-Play von Tyler Johnson in die Field Goal Range, was für den Zwischenstand von 17:13 sorgte. Im nächsten Lions Drive war die Defense hellwach, John Johnson fing einen kurzen Pass von Goff ab, was einen erneuten Ballbesitz der Rams zufolge hatte. Stafford bediente wieder durch sehenswerte Pässe Cooper Kupp und Co., Kupp fand schlussendlich auch die Endzone zur 3-Punkte-Führung. Nach zwei Punts erzielte Detroit kurz vor Schluss der regulären Spielzeit noch ein Field Goal, wodurch das Spiel in die Overtime ging. Die müde Rams-Defense konnte dem Laufspiel der Lions dort nichts mehr entgegen setzen, wodurch Detroit den entscheidenden Touchdown zum Sieg erzielen konnte.

Was lief gut?

Herauszuheben ist auf der offensive Seite definitiv Matthew Stafford. Obwohl er bei fast 50% aller Snaps unter Druck stand und mit Nacua sein Lieblingstarget der vergangenen Saison früh verletzt vom Feld musste, konnte er den Ball immer wieder bewegen und sorgte für sehenswerte Würfe. Cooper Kupp erwischte ebenfalls einen Sahnetag, und war mit 110 gefangenen Yards bester Passempfänger. Außerdem fiel Neuzugang Colby Parkinson mit guten Blocks und starken Catches auf.

Auf der defensiven Seite konnte Jared Verse direkt Akzente setzen. Mit sechs Pressures und einem Sack sorgte er für ein starkes Debut. Des weiteren fiel John Johnson positiv auf. Der Routinier fing eine Interception und fiel sonst durch starkes Stellungsspiel und gute Coverage auf. Positiv zu erwähnen ist außerdem Cobie Durant, welcher lediglich 14 Yard in seine Richtung zuließ.

Was lief schlecht?

Absolutes Negativhighlight war leider die stark angeschlagene O-Line. Matthew Stafford stand bei ca. 45% seiner Snaps unter Druck, was der Offense der Rams das Leben unnötig schwer machte. Die Wortakrobaten der Rams Germany e.V. Whatsapp Gruppebeschrieben die Unit mit Wortkreationen wie "OhOh-Line", "O-Nein" oder "Ohne-Line", was im Anbetracht der Tatsache leider sehr passend ist. Mit einem Pass-Blocking-Grade von 1,9 und 7 zugelassenen Pressures ist Ersatzmann AJ Arcuri hier leider Schlusslicht. Das Laufspiel nahm leider ebenfalls nie Fahrt auf, Kyren Williams erzielte lediglich 2,8 Yards pro Carry.

Defensiv waren die LB Christian Rozeboom und Troy Reeder leider wie erwartet überfordert mit dem Laufspiel der Lions. Detroit lief für insgesamt 163 Yards, was einen Wert von 5,3 Yards pro Lauf ergibt. Des weiteren sah TreDavious White mehrfach nicht gut aus und sorgte unter anderem durch schlechte Coverage für einen tiefen Touchdown. Außer Jared Verse konnte der Pass-Rush ebenfalls wenig glänzen, da die Unit ohne Verse auf nur 9 Pressures kam.

Man of the Match

....geht an Cooper Kupp.

Play of the Game

...geht an Rookie Jared Verse, mit seinem ersten NFL-Sack.

Fazit

Trotz dem negativen Ausgang des Spiels können wir einige positive Erkenntnisse und Tendenzen ableiten. Die Rams Offense konnte trotz aller Widrigkeiten den Ball bewegen, insbesondere Matthew Stafford war wieder in guter Form. Den Ausfall von Nacua konnten Johnson, Parkinson und Robinson gut kompensieren. Die Rams haben gegen ein Top-Team der NFL ersatzgeschwächt nur denkbar knapp durch die umstrittene Overtime verloren und lassen mich positiv auf die weiteren Spiele blicken, denn wenn die verletzungsgeplagten Spieler wieder einsatzbereit sind, muss sich unser Team aus Los Angeles vor niemanden verstecken.