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Süßer kann ein Victory Monday kaum schmecken. Nach einer beeindruckenden Mannschaftsleistung fahren die LA Rams mit einem 42-26 Sieg aus Santa Clara zurück nach Los Angeles. Vor einer nur spärlich gefüllten Kulisse ließen sie dem Gegner kaum eine Chance mitzuhalten. Viele Fans der Niners haben wohl schon vor dem Kickoff geahnt, dass die Chancen auf einen Heimsieg gering sind – nicht zuletzt wegen der angespannten Verletzungssituation ihres Teams und der beeindruckenden Form der Rams in den vergangenen Wochen.
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Spielverlauf
Nach dem Kickoff erhielten die Rams zuerst den Ball und drückten das Gaspedal direkt voll durch. Ein schöner Drive wurde schließlich durch einen 2 Yard Touchdown Lauf von Kyren Williams perfektioniert. Den ersten Extrapunkt im Rams Jersey verwandelte der neu verpflichtete Kicker Harrison "Thiccer Kicker" Mevis sicher.
Auch die Defense hatte einen super Start und schickte Mac Jones und seine Offense nach drei Plays wieder vom Platz. Stafford und die Offense übernahmen das Angriffsrecht und führten fort, was im ersten Drive begann. Bis auf eine Incompletion war jedes Play ein First Down, Puka Nacua fing schließlich einen Screen Pass und lief 22 Yards bis in die Endzone. 14-0 für die Rams.
Nun sah es aus, als würden auch die Niners langsam in Fahrt kommen und nach einem beeindruckenden diving Catch von Geroge Kittle und einem Catch von Jennings standen sie in der Hälfte der Rams. Als ein weiterer Pass in Jennings Armen landete, zeigte Nate Landman allerdings erneut seine Box-Skills und schlug ihm die Pille aus den Händen. Das Fumble konnte von Kamren Kinchens recovered werden.
MASSIVE PLAY BY LANDMAN!
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Nach dem Turnover ging es erneut langsam, aber ohne große Schwierigkeiten vorran und Davis Allen fing den finalen Pass in die rechte Ecke der Endzone zur 21-0 Führung.
Nun standen die 49ers unter großem Druck, weshalb man sich bei einem 4th&1 an der 11 Yard Line der Rams dazu entschied den Ball Christian McCaffrey zu geben anstatt ein Field Goal zu kicken. Dieser wurde jedoch von Byron Young im Backfield gestoppt und die Rams durften ihre Offense erneut auf das Feld schicken.
Der nächste Ballbesitz der Niners sollte dann schließlich auch mit Punkten abgeschlossen werden, dank eines 27 Yard Punt Returns von Skyy Moore starten die 49ers an der 36 Yard Line der Rams. Interessanterweise sollte dies der letzte Punt des Spiels gewesen sein. Jones fand Jauan Jennings schließlich in der Endzone und man verkürzte auf 21-7. Dieser Punktestand sollte sich nun auch bis zur Halbzeit nicht wieder ändern.
Die zweite Hälfte war ein wahres Touchdown-Feuerwerk, bis auf einen Drive endete jeder Ballbesitz in der Endzone.
Da das Laufspiel über McCaffrey nicht funktionierte, versuchten die Niners es nun über Brian Robinson und waren damit tatsächlich ziemlich erfolgreich. Er war es auch, der den Ball über 1 Yard in die Endzone trug und auf 21-14 verkürzte. Die Rams antworteten mit einem Drive, der von kurzen Plays geprägt war. Nun durfte auch Adams für Punkte sorgen, sein 2 Yard Catch und der darauffolgende Kick zum PAT packten weitere 7 Punkte auf das Konto der Rams.
Nachdem auch der nächste 49ers Drive mit einem Touchdown endete, brach Jared Verse beim Extrapunktversuch durch die Line und blockte den Kick. Auch wenn es nur geringe Auswirkungen auf das Spiel und den Endstand hatte, war es schön, mal ein gutes Play der Special Teams zu sehen.
Die Offense der Rams ließ den 49ers keine Chance zu verschnaufen und brauchte nur fünf Plays, bis Kyren Williams den Ball erneut in die Endzone trug und die Führung auf 35-20 ausbaute.
Mit noch 10 Minuten auf der Uhr und zwei Touchdowns Rückstand wurde der Druck auf das Team aus San Francisco immer größer. Und das gleich in doppelter Hinsicht, denn der Rams Pass Rush setzte Mac Jones so unter Druck, dass er den Ball auf den eng gedeckten Christian McCaffrey warf. Nachdem Emmanuel Forbes Jr. letzte Woche schon seine erste Interception im Rams Jersey hatte, konnte er nun auch diesen Ball abfangen und sicherte so den Rams Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte.
UNO INTERCEPTION!
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Mit einem kurzen Feld vor sich dauerte es nicht lange, bis Stafford seinen vierten Touchdown Pass warf, dieses Mal auf den komplett ungedeckten Colby Parkinson, der locker in die Endzone joggen konnte.
Viele Chancen hatte San Francisco jetzt nicht mehr, doch sie gaben natürlich noch nicht auf. Ganz im Gegensatz zu ihren Fans, die nun in Massen zu den Ausgängen strömten. Den Sideline Catch von Kittle, der schließlich mit einem Dive an den Pylon zum Touchdown führte, sahen deshalb nur wenige vor Ort im Stadion; ebenso wie die Interception von Quentin Lake beim anschließenden 2-Pt Conversion Versuch.
Der Onside Kick konnte von den Rams aufgenommen werden.
Jetzt mussten die Rams die Uhr nur noch runter spielen und bekamen dabei netterweise Hilfe von 49ers DT Jordan Elliott, der sich beim 4th&1 zu früh bewegte und so für ein neues First Down sorgte. Zwei Plays später konnte Stafford dann abknien und das Spiel endete mit 42-26.
Was lief gut?
Normalerweise ist Christian McCaffrey der Dreh- und Angelpunkt der 49ers Offense. Die Rams Defense hat es geschafft ihn bei nur 30 Rushing Yards zu halten, durch die Luft erzielte er 66 Yards. Dies war erst das zweite Spiel in dieser Saison in dem er die 100 Yards Marke nicht erreicht hat. Defensiv muss man natürlich noch Nate Landman erwähnen, der erneut für ein Forced Fumble gesorgt hat (Man munkelt, dass er mal höher geboxt hat), sowie Emmanuel Forbes Jr., der in Back-to-Back Games eine Interception fangen konnte.
Matthew Stafford ist weiter auf MVP Kurs, mit seinen 4 Touchdown Pässen gegen die Niners ist er der siebte Quarterback in der NFL Geschichte, der in drei aufeinanderfolgenden Spielen mindestens 4 TDs geworfen hat. Drei der QBs auf der Liste wurden MVP. Und er ist der erste QB überhaupt, der dies geschafft hat, ohne eine Interception zu werfen. Dabei bediente er nicht nur seine Star-Receiver Nacua und Adams, auch unter den Tight Ends bekam jeder seine Targets. Das Laufspiel funktionierte ebenfalls gut, Corum und Williams haben sich die Carries nahezu 50/50 geteilt, wobei Williams mit einem guten Average von 5,2 Yards per Carry etwas effektiver war.
Laut den offiziellen Team Stats haben die Rams das Spiel ohne Strafen beendet, was von beeindruckender Diziplin zeugt. Das ist allerdings nicht die ganze Wahrheit, denn tatsächlich gab es drei Flaggen gegen die Rams. Diese tauchen in den Stats allerdings nicht auf, da zwei davon abgelehnt wurden und es einmal offsetting Penalties gab.
Was lief nicht gut?
Alles in Allem gab es nichts was wirklich schlecht lief, aber ein paar Bereiche in denen es etwas Verbesserungspotential gibt. Zum einen kam der Pass Rush nicht in Fahrt. Man konnte Mac Jones zwar immer wieder unter Druck setzen, jedoch kein einziges Mal mit einem Sack finishen. Auch wenn die O-Line der 49ers nicht ohne ist, kann man von unserem Pass Rush etwas mehr erwarten. Zum anderen hat man in der zweiten Halbzeit drei Touchdowns zugelassen. Dies mag zum Teil an der größtenteils komfortablen Führung liegen, wodurch man dem Gegener etwas mehr Raum gegeben hat um kein Bigplay zuzulassen, doch hätte die Rams Offense nicht in jedem ihrer Drives der zweiten Hälfte einen Touchdown erzielt, hätte es durchaus nochmal eng werden können.
Das ist allerdings alles Meckern auf hohem Niveau, Raum für Verbesserung gibt es aber natürlich immer und warum sollte man dies nicht nutzen?
Als letztes sei noch erwähnt, dass wir bezüglich unseres Kickers nicht schlauer geworden sind. Harrison Mevis hat alle sechs Extrapunkte sicher verwandelt, doch da man kein Field Goal versucht hat gab es für ihn keine wirkliche Herausforderung. In meinen Augen sahen die Abläufe bei seinen Kicks jedoch deutlich besser und schneller aus als bei Karty, bleibt nur abzuwarten wie Mevis sich bei weiteren Kicks schlägt.
Als letzte (natürlich nicht ernst gemeinte) Kritik sei angemerkt, dass man im letzten Drive noch für einen Touchdown hätte gehen sollen, um den 49ers zu Hause 49 Punkte einzuschenken.
Play of the Game
Das Play of the Game ist für mich dieser Tanz durch die 49ers Defense von Puka Nacua:
PUUUUUUUUKAAAAAAA!!!
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Player of the Match
Der Titel kann nur an Stafford gehen, alles andere wäre Blasphemie.
Master class. pic.twitter.com/kNXG26Yhog
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) November 11, 2025
Fazit
Wir haben die 49ers, normalerweise unser Kryptonit, auf beeindruckende Weise besiegt. Offensiv klappt aktuell alles, Stafford wirkt unaufhaltbar und der Einsatz der Tight Ends öffnet das Spiel auf allen Ebenen.
Die Rams sind weiterhin auf Siegeskurs und das wichtigste Spiel der bisherigen Saison wurde gewonnen. Doch wie es beim Football nun mal ist, das wichtigste Spiel ist immer das nächste. Am kommenden Sonntag kommt direkt der nächste Brocken, Divisions-Rivale Seattle ist zu Gast im SoFi Stadium. Auch die Seahawks können auf vier beeindruckende Siege in Folge zurückblicken und stehen aufgrund des besseren Records innerhalb der Division noch an der Spitze der NFC West. Seit McVay der Headcoach der Rams ist, hatte er die Nase meistens vorn und hat 10 der 15 Spiele gegen die Seahawks gewonnen. Wenn das Team weiter auf diesem Niveau spielt wird es zwar ein hartes Spiel, die Chancen stehen dann aber gut, erneut als Sieger vom Feld zu gehen und die Spitze der Division zu übernehmen

